EMDR - Eye Movement Desensitization and Reprocessing 

 

Wirkungsweise von EMDR

 

Das menschliche Gehirn verfügt über natürliche Verarbeitungsmechanismen. Diese können durch sehr belastende Ereignisse ins Stocken geraten oder sogar blockiert werden. Teile des neuronalen Netzwerkes spalten sich ab und «das Problem» wird zum dauerhaften Bestandteil unseres Wahrnehmungsverarbeitungssystems.

Solange wir diese Blockade im neuronalen Netzwerk haben, kann keine Verbesserung eintreten. Durch die gezielte Bewegung der Augen, können wir wieder Prozesse im neuronalen Netzwerk aktivieren und neue Verbindungen schaffen, so dass es zu einer Verbesserung der Verarbeitungsstruktur kommt und das Problem an Intensivität verliert. EMDR ist ein bifokales (zweistärken) System. Mit den Augen nach aussen orientiert, mit dem Gefühl nach innen fokussiert. Diese Doppelreaktion aktiviert das Gehirn. Die Informationsverarbeitung im Gehirn beschleunigt sich. Belastende Erinnerungen können nachverarbeitet und integriert werden.

Vorgehensweise
Der Klient/die Klientin folgt mit den Augen den Fingern des Therapeuten. Die Finger werden währenddessen schnell und rhythmisch nach links und rechts bewegt. Durch die Augenbewegung wird die gleichzeitige Aktivierung beider Gehirnhälften ermöglicht, der Informationsfluss zwischen unbewussten und bewussten Hirnarealen wieder hergestellt und die korrekte Verarbeitung von Erlebnissen angeregt. Der Klient/die Klientin versteht, was beim Ereignis eigentlich passiert ist. Anschliessend werden neue Sichtweisen und Gefühle eruiert und verankert. 
Die Behandlung findet meist im Sitzen, alternativ auch im Stehen und in jedem Fall bei vollem Bewusstsein statt. In der Regel erzielt EMDR bereits nach kurzer Zeit und wenigen Sitzungen eine deutliche Belastungsreduktion.
Wann wir EMDR angewendet 
- belastende oder traumatische Ereignisse
- Unfallfolgen
- unerwünschte Verhaltensweisen
- Verlust / Trennung
- Ängste, wie z.B. Prüfungsangst